Unser Hof, dessen Namensgeber ein Simon Mulser war, wurde erstmals 1780 erwähnt. 1869 entstand ein neues Müllerhaus im Patrizierstil mit drei Mühlen, das unser Vorfahr Alois Fill 1892 kaufte. Seit dieser Zeit befindet sich die Mühle im Besitz unserer Familie. Haupteinnahmequelle war über viele Jahrzehnte das Mahlen sämtlicher Getreidesorten für die umliegenden Ortschaften Kastelruth, Völs und Atzwang. Um diese Mengen verarbeiten zu können, wurde das ganze Jahr über Tag und Nacht gemahlen. Die einzige Unterbrechung waren Wartungsarbeiten wie das Hauen der Mühlsteine oder Arbeiten an der Transmission und am eigenen Mühlbach. Der Müller begleitete und überwachte gewissenhaft den Werdegang vom Korn zum Brot. Dazu holte er beim Bauern das Korn mit seinem Pferdespann ab und mahlte es so, dass kein „Stabele“ entweichen konnte. Dann wurde das Mehl für die Fahrt zum Bäcker in spezielle Ledersäcke gefüllt. Auch das gebackene Brot transportierte der Müller zum Bauern, womit sich der Kreislauf schloss. 1946 modernisierte Paul Fill die Mühle nochmals und ersetzte die Kammräder durch eine Peltonturbine. Als die Kulturänderung von Acker auf Grünland in den 1960ern Jahren die Getreideproduktion verdrängte, war der Müllerbetrieb bald nicht mehr wirtschaftlich. 1969 musste er aufgeben werden. Seither wird fast nur noch für den persönlichen Bedarf gemahlen. Heute finden in der historischen Mühle unsere Saftverkostungen statt. Sie dauert etwa eine Stunde und kostet 10 Euro pro Person. Um Besuchern ein individuelles Erlebnis bieten zu können, bitten wir Sie um eine Voranmeldung.